EnergyBus – ein Standard nicht nur für Pedelecs

seine Einschätzung der Zukunft von EnergyBus und der Anwendungsmöglichkeiten darzustellen. Seit einigen Jahren arbeitet ein Zusammenschluß  von Firmen aus den verschiedensten Bereichen unter der Leitung des EnergyBus e.V. an einem Standard für die Komponenten von eBikes.  Pedelec und eBike haben vieles gemeinsam. Ein Pedelec ist ein eBike, bei dem man auch treten muss. Also ein…

seine Einschätzung der Zukunft von EnergyBus und der Anwendungsmöglichkeiten darzustellen.

Seit einigen Jahren arbeitet ein Zusammenschluß  von Firmen aus den verschiedensten Bereichen unter der Leitung des EnergyBus e.V. an einem Standard für die Komponenten von eBikes.  Pedelec und eBike haben vieles gemeinsam. Ein Pedelec ist ein eBike, bei dem man auch treten muss. Also ein Fahrrad mit Rückenwind. Hierfür wird aktuell in Deutschland keine Fahrerlaubnis benötigt.
Für den Radler haben die aktuellen Pedelecs jedoch einen großen Nachteil. Aufgrund der begrenzten Reichweite aller auf Akkus angewiesenen Fahrzeuge sollte man am Ende der Akku-Ladung wieder zu Hause sein. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, immer ein Ladegerät mitzunehmen. Eine volle Ladung benötigt jedoch mehrere Stunden Zeit und eignet sich daher eher für eine Ladung über Nacht.
Bessere Ladegeräte, welche auch schnell-ladefähig sind, eigenen sich weniger dazu, mitgenommen zu werden. Aufgrund der bisherigen proprietären Lösungen der einzelnen Hersteller ist es nicht möglich, ein beliebiges Ladegerät zu nutzen.

EnergyBus für Ladegerät und Akku
Dies wird sich mit der Verbreitung des EnergyBus-Standards verändern. Der Standard definiert spezielle Steckverbinder und ein Kommunikationsprotokoll basierend auf CANopen. Das CANopen Protokoll ist bereits in der Industrie und in vielen Zulieferbereichen etabliert und erprobt. Unter Leitung des CiA e.V. werden immer wieder neue Einsatzgebiete erschlossen und die Kommunikation standardisiert. So auch für EnergyBus. Unter Leitung des CiA e.V. schufen und schaffen die Mitglieder des CiA e.V. und des EnergyBus e.V. gemeinsam das Anwendungsprofil CiA 454 (Application profile for energy management systems). Seit ihrem Bestehen ist auch die emotas embedded communication GmbH hier vertreten.

Das erste sichtbare Ergebnis der EnergyBus Standardisierung werden öffentlich zugängliche Ladegeräte sein, die sich  für Pedelecs verschiedener Hersteller eignen. Auch wenn ein Pedelec nicht stundenlang unterwegs aufgeladen werden kann, weil der Radler nur mal schnell im Supermarkt ist, erweitert sich doch die Reichweite enorm. Typischerweise ist der Akku nicht leer und eine halbe Stunde Schnellladung erhöht die Leistung merklich. Bei entsprechender Verbreitung der Ladegeräte im öffentlichen Raum ist die nächste Ladestation auch nicht weit.
Mit einer standardisierten Schnittstelle wird sich auch das Angebot von Ladegeräten für zu Hause erweitern. Der Endverbraucher kann dann zwischen dem günstigen für die Steckdose und dem teuren mit Kraftstromanschluss wählen. Man ist nicht mehr auf das begrenzte Angebot eines Anbieters begrenzt.

Die Visionen gehen weiter
Die EnergyBus Standardisierung wurde für autark arbeitende elektrische Anlagen erweitert. Die dabei durchgeführte Verallgemeinerung der Komponenten kommt auch den Pedelecs zugute. Dies wird dazu führen, dass einzelne Komponenten, wie Antrieb oder Display, austauschbar werden. Die Fahrradhersteller können sich dadurch wieder dem Design widmen und unter den elektrischen Komponenten auswählen, welche am besten zur jeweiligen Zielgruppe passen.
Doch damit nicht genug: Wird das Konzept des EnergyBus vom Anwender angenommen und genutzt, ist die Forderung nach freien Schnittstellen für eigene Erweiterungen nicht weit. Dann ist der Weg frei für die kreativen Bastler bis hin zum professionellen Drittanbieter. Ideen gibt es viele. Von einer simplen Leselampe für die Landkarte bis hin zur Smartphone-App zur Unterstützung oder Diagnose. Vieles davon gibt es auch jetzt schon. Jedoch ist man hier auf das Angebot seines eigenen Anbieters beschränkt. die universalen Angebote fehlen.

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Dennoch darf man gespannt sein auf die ersten Berichte über zusätzlich angeschlossenen Akkus für Weitstreckenradler.